Johann Hein­rich Pestalozzi

Das Auge will sehen,
das Ohr will hören,
der Fuß will gehen
und die Hand will greifen.
Aber ebenso will das Herz glauben und lieben.
Der Geist will denken.

Geboren am    12. Januar 1746 in Zürich
Gestor­ben am 17. Februar 1827 in Bruggs

Johann Hein­rich Pesta­loz­zis refor­me­ri­schen und pädago­gi­schen Über­le­gun­gen gelten als Wegbe­rei­ter der heuti­gen Volks­schule. Nach seinem Studium der Theo­lo­gie und der Rechts­wis­sen­schaf­ten grün­dete und leitete er ab 1773 zusam­men mit seiner Frau mehrere Armen­an­stal­ten (Waisen­häu­ser), in denen er Schule und gewerb­li­che bzw. land­wirt­schaft­li­che Ausbil­dung zu verei­nen suchte. Pesta­lozzi glaubte an das Gute im Menschen und ging davon aus, dass jeder Mensch zunächst von Natur aus gut ist. Dieses Gute versuchte er zu wecken und zu stabi­li­sie­ren. Grund­lage für eine gelin­gende Entwick­lung des Menschen war für ihn die Familie, die er als Kern­zelle der Entfal­tung der posi­ti­ven Kräfte eines jeden ansah.

In seinen Schulen versuchte er, den Armen die Familie zu erset­zen und sie auf einen guten Weg in Beruf und Gesell­schaft zu bringen.

Erzie­hung bedeu­tete für ihn nicht in erster Linie die Anhäu­fung schu­li­schen Wissens, sondern das Erler­nen von Fähig­kei­ten aus der Anschau­ung heraus und durch prak­ti­sches Tun. Auch hier galt ihm die Umge­bung des Zöglings als Basis der Erzie­hung. Erzie­hung und Bildung sollten nach Pesta­lozzi unab­hän­gig vom gesell­schaft­li­chen Stand der Eltern stattfinden.

Im Wesent­li­chen forderte Pesta­lozzi eine Erzie­hung und Bildung, die die Kräfte und Anlagen des Kopfes (intel­lek­tu­elle Kräfte), des Herzens (sitt­lich-reli­giöse Kräfte) und der Hand (hand­werk­li­che Kräfte) in Harmo­nie mitein­an­der entfaltet.

Seine Ideen gewan­nen zuneh­mend in Europa an Geltung. Verschie­dene Pesta­lozz­i­dör­fer für Waisen- und Flücht­lings­kin­der erin­nern auch noch heute an Johann Hein­rich Pestalozzi.

Zu seinen grund­le­gen­den Werken gehören u. a.  „Lien­hard und Gertrud“, „Volks­bil­dung und Indus­trie“ und „Krimi­nal­päd­ago­gik“.